Gewaltprävention

Gewalt am Arbeitsplatz ist ein zunehmendes Problem in vielen Berufsfeldern – insbesondere dort, wo der direkte Kontakt mit Menschen zum Arbeitsalltag gehört. Beschäftigte in Bereichen wie Polizei, Sicherheitsdiensten, Gesundheitswesen, Pflege, Sozialarbeit, öffentlichem Nahverkehr oder dem Einzelhandel sind besonders gefährdet. Die Ursachen reichen von psychischen Ausnahmesituationen bei Patient:innen oder Klient:innen über Alkohol- und Drogenkonsum bis hin zu eskalierenden Konflikten im Kundenkontakt. Häufig spielt auch der Arbeitskontext eine Rolle: Nachtarbeit, Alleinarbeit, Zeitdruck oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten erhöhen das Risiko, Opfer von verbaler oder körperlicher Gewalt zu werden.
Schwerwiegende Folgen für Betroffene und Organisationen
Die Folgen solcher Vorfälle sind gravierend – für die Betroffenen wie auch für die Organisation. Neben physischen Verletzungen leiden viele Mitarbeitende unter psychischen Belastungen, bis hin zu Traumafolgestörungen. Nicht selten führt dies zu längeren Ausfallzeiten oder einer inneren Kündigung. Auch für Arbeitgeber entstehen Schäden: ein schlechteres Betriebsklima, höhere Fluktuation und Krankheitsstände sowie ein möglicher Reputationsverlust. Gewaltprävention ist daher nicht nur eine moralische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Dabei ist wichtig zu betonen, dass nicht nur individuelle Schutzmaßnahmen wie Selbstverteidigungskurse zählen, sondern vor allem strukturelle und organisatorische Vorkehrungen.
Strukturelle Prävention statt individueller Verantwortung
Zentrale Maßnahmen sind eine umfassende Gefährdungsbeurteilung, gezielte Deeskalationstrainings und klare Notfallprozesse. Arbeitgeber sollten Räume sicher gestalten, Kommunikationswege festlegen und Führungskräfte für Konfliktsituationen sensibilisieren. Auch eine gute Nachsorge nach einem Vorfall – durch Gesprächsangebote, Supervision oder psychologische Hilfe – ist essenziell, um langfristige Belastungen zu vermeiden. Nur durch ein ganzheitliches Sicherheitskonzept kann das Risiko für Gewalt am Arbeitsplatz wirksam reduziert werden.